CCS-Protest

Presse

 

15. Juni 2010

Trinkwasser gefährdet – Versorger gegen CO2-Lagerung in Norddeutschland


In einer aktuellen Stellungnahme fordern die norddeutschen Wasserunternehmen die Bundesregierung auf, im „norddeutschen Becken eine CO2-Speicherung nach Art. 4 Abs.1 nicht zuzulassen“, da durch eine CO2-Einlagerung die Trinkwasserversorgung im gesamten norddeutschen Raum auf Jahrhunderte gefährdet wäre.  In dem Papier, das der Bürgerinitiative „CO2-Endlager stoppen“ vorliegt,  heißt es dazu „das eingelagerte CO2 würde direkt bis zu 20 Milliarden Kubikmeter salinäres Porenwasser verdrängen. Das Porenwasser würde dabei durch den entstehenden Kontakt mit den nicht auszuschließenden grundwasserschädigenden Beimengungen auch verunreinigt werden.“ 

 

Die Wasserversorger weisen in der Stellungnahme vom 8.Juni 2010 zudem darauf hin, dass spezifische geologische Verhältnisse aus CCS-Modellvorhaben sowie die Erfahrungen aus Erdgas- und Erdölförderung sich nicht übertragen lassen. Weiter kritisieren die Unternehmen  die „völlig unzureichende Klärung der Risiken für die Bevölkerung und die öffentliche Wasserversorgung“. Daher warnen die Wasserunternehmen vor einer „kurzsichtigen und möglicherweise von wirtschaftlichen Erwägungen getragenen Zwischenlösung“, fordern ein „umsichtiges Handeln“ und sprechen sich „gegen den Aufbau eines künstlichen Zeitdruckes“ aus.

 

Die Bürgerinitiative „CO2-Endlager stoppen“ aus dem potentiellen CO2-Endlagergebiet im märkischen Beeskow mahnt die Politik in Berlin und Potsdam, die Befürchtungen der Wasserversorger ernst zu nehmen und nicht „blind dem Gerede der Kohlelobby“ zu folgen. „Reines Trinkwasser ist ein hohes Gut und darf nicht durch eine Hochrisikotechnologie gefährdet werden“, betont der Vorsitzende der Bürgerinitiative, Udo Schulze. CCS ist keine Lösung für die Energie- und Klimafragen Deutschlands. Das habe sich in letzter Zeit immer mehr herausgestellt. Die Risiken übersteigen bei weitem den von den Energiekonzernen propagierten Nutzen der umstrittenen CCS-Technologie.

Durch die  umstrittene CCS-Technologie (Carbon-Capture and Storage) soll Kohlendioxid (CO2), inklusive max. fünf Prozent zusätzlicher Giftstoffe wie Arsen, Blei, Quecksilber etc. aus Lausitzer Kohlekraftwerken von Vattenfall abgeschieden und anschließend unterirdisch gelagert werden. Gegen diese Endlagerung des Gasgemisches regt sich massiver Widerstand seitens Bevölkerung in Ostbrandenburg.

Eine Verpressung von CO2-Industriemüll unter besiedeltem Gebiet sei mit den Bürgern nicht zu machen, heißt es bei der Bürgerinitiative, daher unterstützen die Bürger demonstrativ die Forderungen der Wasserversorgungsunternehmen.