CCS-Protest

Presse

 

8. August 2013

Grüner Bundestagskandidat stellt sich den Fragen der Bürgerinitiative „CO2-Endlager stoppen“

 

Die Mitglieder der Bürgerinitiative „CO2-Endlager stoppen“ diskutierten am Mittwochabend im Beeskower Hotel zum Schwan mit dem Direktkandidaten für den Wahlkreis Oder-Spree und Frankfurt (Oder) von Bündnis 90/ Die Grünen Jörg Gleisenstein über CO2-Verpressung, Fracking und die Energiewende. Die Bürgerinitiative hatte zuvor die Bundestagskandidaten aller großen Parteien für den Kreis eingeladen. Bis auf die Grünen sagten zum Bedauern der Beteiligten alle anderen Kandidaten ab.
Gleisenstein sprach sich für einen rechtlichen Ausschluss der CO2-Verpressung aus: „Die Risiko-Technologie CCS (Carbon-Capture and Storage) birgt zu viele Gefahren für Mensch und Umwelt und ist durch nichts zu rechtfertigen“, erklärte der Grünenpolitiker.  Gleisenstein berichtete, dass auf Initiative der Fürstenwalder Landtagsabgeordneten Sabine Niels die bündnisgrüne Landtagsfraktion derzeit mit Hochdruck an einem Entwurf für ein Landesgesetz arbeitet. Alle Bürgerinitiativen gegen CCS in Ostbrandenburg fordern seit längerem ein CCS-Gesetz, dass eine Verpressung im Land ausschließt. „Unsere Forderung scheint immer zunehmend mehr Unterstützer zu finden“, sagte Ute Lein von der Initiative. So habe der Landtagsabgeordnete Peer Jürgens in einer Grußbotschaft vor dem Treffen versichert: Auch wenn das Thema derzeit nicht akut ist und die Landesregierung kein CO2-Endlager in Brandenburg anstrebt, ist ein CCS-Verbots-Gesetz dennoch notwendig.
Wie am Mittwochabend bekannt wurde, kam die Firma Bayerngas der im Januar diesen Jahres ausgesprochenen Forderung der Bürgerinitiative teilweise nach, und schloss den Einsatz von Fracking bei den ab Herbst beginnenden Probebohrungen vertraglich mit einem Landeigner aus. Dem Unternehmen zufolge sei dies möglich, dass es sich um einen privatrechtlichen Vertrag handelt.
BI-Mitglied Ute Lein begrüßte das erste Einlenken von Bayerngas. „Das Beispiel sollte Schule machen“. Die Bürgerinitiative regt an, dass sich auch andere Landbesitzer den Ausschluss von Fracking vertraglich absichern.
Ebenfalls gegen den Einsatz der umstrittenen Gasfördermethode „Fracking“  wandte sich der Bundestagskandidat Gleisenstein: „Alle Technologien die unser hohes Gut Trinkwasser bedrohen, sind nicht zukunftsfähig“. Die konventionelle Erdgasförderung sei dem gegenüber ein Kompromiss mit dem man leben könne, sofern Umweltstandards eingehalten werden, sagte der Grünenpolitiker.   
Nach dem Rückzug des Energiekonzernes Vattenfall vom Vorhaben, in Oder-Spree CO2 aus seinen Lausitzer Kohlekraftwerken zu verpressen, plant nun ein bayerisches Unternehmen die Förderung von Erdgas.